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Speiseröhre
Welche Funktion hat die Speiseröhre
Die Speiseröhre (Ösophagus) ist beim erwachsenen Menschen durchschnittlich 25-30 cm lang. Sie ist ein Muskelschlauch der die Mundhöhle und den Magen verbindet und hauptsächlich für den Nahrungstransport nach der Nahrungsaufnahme verantwortlich ist. Die Speiseröhre kann in drei Anteile unterteilt werden:
 
Die Speiseröhre erstreckt sich vom Ringknorpel bis zum Übergang Speiseröhre/Magen, im folgenden Kardia genannt. Sie ist etwa 25 bis 30 cm lang und verläuft im Brustbereich hinter der Luftröhre und vor der Wirbelsäule. Ihre Aufgabe besteht im Transport von flüssigen und festen Speisen in den Magen. Dabei werden drei Engen überwunden:
 
1. Oberer Speiseröhrenmund
2. Kreuzung auf Höhe der ersten Luftröhrengabelung
3. Durchtritt in den Bauchraum auf der Höhe des Zwerchfells
 
Welche Symptome und Beschwerden spürt man bei einer Speiseröhrenerkrankung?
Leitsymptom einer Speiseröhrenerkrankung ist eine Schluckstörung (Dysphagie) oder ein Schluckschmerz (Odynophagie), welche sich auch im Sinne eines Brennens (Reflux) äussern kann. 

Die wichtigsten Erkrankungen:
Speiseröhrentumoren
  • Entzündliche Störungen (Refluxerkrankung, Speiseröhrenentzündung usw.)
  • Gutartige Tumore: z.B. Leiomyom
  • Mechanische Blockaden (Fremdkörper, Tumore usw.)
  • Muskuläre Störungen (Achalasie, Sklerodermie usw.)
  • Verletzungen (Refluxkrankheit, Säure-, resp. Laugenverätzungen usw.)
  • Blutungen (Mechanische Schleimhautrisse, Blutungen aus Speiseröhren-Krampfadern usw.)
  • Bösartige Tumore (Krebs): z.B. Plattenepithel-Karzinom
  • Seltene angeborene Missbildungen und anderes mehr
Was ist ein Speiseröhrentumor?
Ein Tumor ist eine Gewebewucherung. Ein gutartiger Tumor wächst in der Regel lokal begrenzt und geht meist mit einer normalen Lebenserwartung einher. Ein bösartiger Tumor respektiert die Gewebegrenzen nicht und geht unbehandelt mit einer verkürzten Lebenserwartung einher.
 
Wie häufig tritt Speiseröhrenkrebs auf?
Bei Männer tritt der Speiseröhrenkrebs fünf Mal häufiger auf als bei Frauen.
 
Welche Ursachen hat der Speiseröhrenkrebs?
Neben Rauchen und Alkohol ist auch der chronische Rückfluss bei nicht dicht schliessendem Schliessmuskel aufgrund einer langjährigen Entzündung ein zunehmendes Risiko für Speiseröhrenkrebs.

Welche Symptome und Beschwerden treten bei Speiseröhrenkrebs auf?
  • Schluckbeschwerden
  • Gewichtsabnahme
  • Schluckschmerzen, Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Erbrechen, Blutung usw.
Welche Komplikationen und Gefahren gibt es dabei?
  • Fistelbildung zur Luftröhre (Husten beim Essen!)
  • Blutung
  • Heiserkeit
Welche Abklärungen und Voruntersuchungen müssen bei einem Speiseröhrenkrebs gemacht werden?
  • Spiegelung mit Entnahme von Gewebeproben.
  • Eventuell Kontrastmittelpassage
  • Ergänzende Untersuchungen vor Therapiebeginn mit z.B. Computertomogramm, Spiegelung mit Ultraschall (Endosonographie) usw.
Therapie / Behandlungsmethoden
Je nach Stadium und Ausdehnung des Tumors:
  • Operation
  • Strahlentherapie
  • In Ausnahmefällen: Chemotherapie
Falls aufgrund der Ausdehnung des Krebses keine Therapie möglich ist:
  • Lokale Massnahmen zur Erhaltung der Speisepassage: Aufbougierung der Speiseröhre, Laser, evtl. Einlage eines Stent (Metallgeflechtröhrchen).
Nachsorge
  • Regelmässige Nachkontrollen durch eine Spiegelung (Endoskopie)
 
Was ist eine Refluxkrankheit?

Bei einer Refluxkrankheit kommt es zu einer Entzündung in der Speiseröhre durch in diese von unten hinein fliessendes Magensekret.

Wie häufig tritt eine Refluxkrankheit auf?

In Europa geht man davon aus, dass bei jedem 10. Einwohner der Übergang von Speiseröhre zum Magen nicht dicht schliesst. Wiederum jeder 10. von diesen spürt dieses als sogenannten Rückfluss/saures Aufstossen/Speiseröhrenbrennen. Die Zahl ist aufgrund unseres Lebensstieles stetig zunehmend.

Welche Ursachen hat die Refluxkrankheit?

In erster Linie eben bereits angeborenermassen ein nicht gut schliessender Schluss zwischen Speiseröhre und Magen. Vergrössert werden kann diese im Alter, einfach durch eine zusätzliche Lockerung des Schliessmuskelsystemes, aber auch durch schweres Heben und eine erhebliche Gewichtszunahmen.

Andererseits wird die Speiseröhre nächtens 3 – 7-mal physiologisch vom Magensaft durchspült, so dass auch ein zu scharfer Magensaft (zu viel Säureproduktion, zu viel Säureaufnahme, zu viel Gallensaft bei z. B. Zustand nach Gallenblasenentfernung) zu einer Reizung führen kann.

Welche Symptome und Beschwerden treten bei Refluxkrankheit auf?
  • Brennen, hinter dem Sternum mit teilweise Ausstrahlung in den Rücken
  • Das Gefühl des Steckenbleibens von Nahrung
  • Krämpfe in der Speiseröhre
  • Welche Komplikationen/Gefahren gibt es dabei?
  • Ausbildung von narbigen Verengungen mit verringertem Lumen und dadurch dem Risiko des Steckenbleibens von Nahrung
  • Chronischer Husten
  • Entstehung von Speiseröhrenkrebs aufgrund einer Umwandlung des unteren Speiseröhrengewebes in sogenanntes Barrettepithel
  • Welche Abklärungen können in Bezug auf den Reflux gemacht werden?
  • Spiegelung mit Entnahme von Gewebsproben
  • Evtl. Kontrastmittelpassage
  • Impedanzmessung
Therapie/Behandlungsmethoden
  • Je nach Ausgeprägtheit der Symptome sollte sich an die in den Merkblättern aufgeführten Lifestyle-Tipps gehalten werden.
  • Eine medikamentöse Therapie zur Minderung der Säureproduktion, zur Verminderung des Rückflusses und zur Bindung von hinzugefügtem Süssem, Saurem, Scharfem, Salzigem, Bitterem kann Sinn machen.
  • In Ausnahmefällen stehen diverse operative Verfahren zur Verfügung.
Nachsorge
  • Je nach Ausgedehntheit des Befundes können in 2 – 5-jährigen Abständen Kontrollen nötig sein.