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Dünndarm
Was ist der Dünndarm?
Der Dünndarm befindet sich zwischen dem Magenausgang und dem Dickdarm. Er ist ca.2,5 bis 4 Meter lang. Seine Hauptfunktion besteht in der Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrungsbestandteilen. Dünndarmerkrankungen sind bis auf Zwölffingerdarmgeschwüre selten.
   
Die wichtigsten Erkrankungen
1.Tumore
Hier unterscheiden wir zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren.
Zu den gutartigen Tumoren zählen wir:
  • Polypen
  • Adenome
  • Hamartome
Zu den bösartigen Tumoren gehören:
  • das Kolonkarzinom
  • das Rektumkarzinom (Enddarm)
2. Hämorrhoiden
3. Reizdarm (irritables Colon, IBS)
4. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Was ist ein Polyp, ein Adenom bzw. ein Karzinom des Dickdarms?
Ein Polyp ist jede Vorwölbung ins Darmlumen. Ein Adenom ist eine Gewebewucherung von der Schleimhaut des Dickdarmes ausgehend. Ein Karzinom ist ein bösartiger Tumor, der häufig aus Adenomen entsteht Über 50% der Kolonpolypen respektive Kolonkarzinome sitzen im Endteil des Dickdarmes. Etwa 20% der Patienten über 60 Jahre haben Kolonpolypen. Auch Karzinome finden sich vor allem im höheren Lebensalter.

Welche Symptome und Beschwerden treten bei Polyen, Adenomen oder Karzinomen auf?

  • 60% der Patienten weisen keine Beschwerden auf (häufig zufälliger Befund)
  • Schleimabsonderung und Durchfälle
  • Schmerzen durch Verstopfung
  • spontaner Blutabgang oder Blutabgang mit dem Stuhl
Welche Komplikationen und Gefahren gibt es dabei?
  • Entartung von Adenomen (Entstehung eines bösartigen Tumors)
  • Blutung
  • Darmdurchbruch
  • Streuung und Bildung von Tochtergeschwülsten
Welche Abklärungen und Voruntersuchungen müssen bei Polypen, Adenomen und Karzinomen des Dickdarms gemacht werden?
  • Eine Krebsvorsorgeuntersuchung sollte ab dem 45. Lebensjahr begonnen werden.
  • Untersuchung des Enddarmes mit dem Finger
  • Darmspiegelung eventuell mit Entnahme von Gewebeproben respektive Entfernung des gesamten Polypen oder Adenoms
  • Untersuchung des Dickdarmes mit Kontrastmitteln (falls Darmspiegelung unmöglich)
  • Ultraschalluntersuchung (spezielles Gerät mit dem man in den Darm vordringen kann)
  • Wichtige Voruntersuchungen: Dickdarmspiegelung mit Gewebeprobe. Bei Verdacht auf bösartigen Tumor müssen mittels Ultraschall oder Computertomographie Tochtergeschwülste ausgeschlossen werden.
Therapie / Behandlungsmethoden
Bei Polypen/Adenomen: konsequente Abtragung mit dem Endoskop.
Bei sehr grossen Polypen oder Adenomen und allen Karzinomen: Operation. Insbesondere bei Verdacht oder Hinweis für das Vorliegen eines bösartigen Tumors muss, sofern nicht viele Tochtergeschwülste vorliegen, in jedem Fall eine Operation vorgenommen werden, welche in einer Teilentfernung oder Entfernung des gesamten Dickdarmes besteht.
Technik: 1. einzeitiges Vorgehen
2. zweizeitiges Vorgehen mit vorübergehender Anlage eines künstlichen Darmausganges, der in einer zweiten Operation zurückverlagert wird
3. bei sehr weit am Darmausgang gelegenen Tumoren (Rektumkarzinom) muss eventuell ein endgültiger künstlicher Darmausgang angelegt werden.
 
Im Rahmen der interdisziplinären Behandlung erhalten viele Patienten beim fortgeschrittenen Karzinom eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung vor und nach der Operation.
 
Nachsorge
  • Regelmässige Nachkontrollen durch eine Darmspiegelung
  • beim Karzinom sind weitere Kontrollen wie Bestimmung von Tumormaster im Blut sowie Ultraschall des Bauches oder eine Computertomographie (Röntgentechnik) zum Ausschluss von Tochtergeschwülsten notwendig.
Zöliakie / Einheimische Sprue

Was ist Zöliakie bzw. einheimische Sprue?
Eine Dünndarmerkrankung, die mit einer Zottenatrophie (abgeflachte Schleimhautzotten), gestörter Verdauung und Durchfall einher geht und auf einer Unverträglichkeit auf Gliadin, einem Bestandteil von gewissen Getreidesorten, beruht. Es besteht eine erbliche Belastung für diese Erkrankung. 

Welche Symptome und Beschwerden treten bei einer Zöliakie auf?
Die meisten Patienten leiden unter einem Durchfall und haben mit der Zeit auch einen deutlichen Gewichtsverlust. Weitere Symptome sind allgemeine Schwäche, Bauchbeschwerden und Zeichen der Mangelernährung, insbesondere auch Zeichen des Vitaminmangels. 

Welche Komplikationen und Gefahren gibt es dabei?
Durch den Vitaminmangel kann auch eine erhöhte Blutungsneigung auftreten, die zu schweren Blutungen führen kann. Durch Eiweissmangel können Beinödeme auftreten. Der Bauch kann zunehmend gebläht sein. Wegen den fehlenden Ernährstoffen können auch Knochenbeschwerden auftreten. Im Kindesalter ist auch das Wachstum gestört. Es können Hauterkrankungen auftreten. Bei lang andauernder unbehandelter Krankheit kann auch eine bösartige Lymphzellen-Erkrankung (Lymphom) auftreten.

Welche Abklärungen und Voruntersuchungen müssen bei einer Zöliakie getroffen werden?
Die wichtigste Untersuchung ist eine Duodenum-Spiegelung (12 Fingerdarm) zur Gewebeentnahme. Unter dem Mikroskop kann dann in der Regel die Diagnose gestellt werden. Im Blut kann die Krankheit mittels Antikörper gegen Bestandteile des Getreides (Gliadin oder Endomysium-Antikörper) bestätigt werden. Bei der Erstdiagnose sollte auch ein Ultraschall des Abdomens durchgeführt werden, um ein Lymphom auszuschliessen 

Therapie / Behandlungsmethoden 
Die Patienten müssen ein Leben lang die Einnahme von Getreide (Weizen, Roggen, Gerste) vermeiden und brauchen deshalb eine intensive Ernährungsberatung. Eine medikamentöse Behandlung ist nur bei einer Komplikation angezeigt. 

Nachsorge
Bei Beschwerdefreiheit sind regelmässige Kontrollen beim Hausarzt in grösseren Abständen sinnvoll. Bei Beschwerden sollte baldmöglichst der Hausarzt oder ein Magendarmspezialist kontaktiert werden. Sinnvoll ist auch die Mitgliedschaft bei der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Zöliakie, die laufend über die neusten Erkenntnisse informiert und entsprechende Schulungen durchführt. 

Laktoseintoleranz

Was ist Laktoseintoleranz?
Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich um eine gestörte Verdauung des Milchzuckers (Laktose) im Dünndarm. Der angeborene Mangel der Laktase, ein Enzym, das den Milchzucker spaltet, wird als primäre Laktose-Intoleranz bezeichnet. Eine sekundäre Laktointoleranz liegt vor, wenn eine andere Dünndarmerkrankung eine Verminderung der Laktase verursacht, wie zum Beispiel eine unbehandelte Zöliakie. 

Welche Symptome und Beschwerden treten bei Laktorseintoleranz auf?
Die Patienten klagen insbesondere nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten über Druchfall, Meteorismus (Blähungen), Bauchkrämpfe, Flatulenzen (Windabgang). 

Welche Komplikationen und Gefahren gibt es dabei?
Zeichen der Mangelernährung, allgeimeine Schwäche, Gewichtsverlust. 

Welche Abklärungen und Voruntersuchungen müssen bei Laktoseintoleranz getroffen werden?
Bei Verdacht kann ein sogenannter Laktosetoleranztest durchgeführt werden. Der Patient erhält eine genau definierte Menge Milchzucker zum Trinken. Danach werden in kurzen Abständen Milzuckerbestandteile im Blut gemessen. Fehlt ein Anstieg dieser Bestandteile ist dies diagnostisch.